Heute soll es zum Gletscher gehen, zum „Schwarzeis“ Gletscher. Das ist der zweitgrößte Gletscher Norwegens, der größte ist der Jostedalsbreen deutlich weiter südlich. Aber vorher natürlich frühstücken, dazu müssen wir einen großen Bogen fahren, unser Frühstück liegt auf der anderen Seite der Stadt. Irgendein Architekt hat nämlich beschlossen, die Stadt längs mittels einer Bahnlinie zu teilen. Kommt man vom Wasser, kann man nur unter den Gleisen am Bahnhof die andere Hälfte der Stadt erreichen. Rechts und links muss man lange laufen bzw. fahren, um den nächsten Übergang zu erreichen. Seltsames Design. 
Halbwegs gestärkt fahren wir los. Es ist nicht so weit, ca. 30 km. Dann erreichen wir den Svartisen See, in den der Gletscher entwässert. Es gibt eine Art Kiosk, einen Parkplatz und eine Bootsanlegestelle. Wir ziehen uns um, heute ist ja wandern angesagt. Die Helme können wir freundlicherweise in der Hütte des Fährmanns lassen.

Und dann gehts aufs Boot. 

Wir sind einzigen Fahrgäste auf dieser Tour, das Wetter ist nicht so besonders heute.

Langsam kommt der Ausstiegspunkt am Westufer des Sees in Sicht. Dort beginnt der ungefähr 3 km lange Aufstieg Richtung Gletscher. Vorbei an einem recht beeindruckenden Wasserfall.

Weiter gehts hinauf, über unglaublich geschichtetes Gestein.

Die Oberfläche erinnert mich manchmal an die Bilder, der der Mars Rover übertragen hat.

Und bunt.

Andere Bereiche sind richtiggehend belebt.

Und ab und an steht eine kleine Birke in irgendeiner geschützten Nische.

Der Stein sieht oft rötlich aus, vermutlich Eisen. Der Weg ist beschwerlich, wir brauchen für 2 km 1 Stunden. Es geht oft diagonal zum Weg, mal rauf, mal wieder runter. Dann endlich kommt er in Sicht, der Gletscher.

Er ist noch ein ganzen Stück weg, aber schon mächtig groß, aber die Masse Eises ist förmlich zu spüren. 

Wir lassen uns ein gutes Stück vor dem Gletscherrand nieder.

Bis hierher war der Weg halbwegs gebahnt und mit Steinmänchen markiert. Aber ab hier ist nicht mehr viel u sehen, und die letztem 100 Meter haben uns gezeigt, dass es nicht so einfach sein würde, bis ganz heran zu kommen. Wir entschließen uns, nicht weiter heran zu gehen und den Gletscher von hier aus auf uns wirken zu lassen – was auch gelingt. 

Der Gletscher geht Jahr für Jahr zurück, was wohl zum Teil auch natürlich Ursachen haben soll. Das, was wir sehen, ist leider nur ein kleiner Teil des großen Gletschers.

Man könnte in Betrachtung der Gletschers so manche Stunde verbringen.

Langsam müssen wir zurück, wir wollen mit dem vorletzten Boot fahren. Die Sonne, heute selten gesehen, kommt ab und an durch – und sofort verändert sie die Stimmung der Landschaft.

An der Anlegestelle ergibt sich die Gelegenheit einer kleinen akrobatischen Einlage.

Dann kommt unser Schiff und es heisst Abschied nehmen vom Gletscher. Noch einmal kommt die Sonne durch.

Als wir auf den Parkplatz zurück kommen, steht dort tatsächlich ein Fürther 😉 leider leer, sodass wir keine Gelegenheit haben, den vertrauten fränkischen Dialekt zu hören.

Wir ruhen uns noch ein wenig am Kiosk aus, trinken einen Kaffee und fahren dann zurück. Im Gegensatz zur Herfahrt lassen wir nicht Google Maps die – kurze – Schotterstraße wählen, sondern fahren auf einer Asphaltpiste gen Mo i Rana. Ist allerdings 12 km länger. Manchmal weiß es Google einfach besser 😉
Wir sind gut geschafft. Wir essen im Restaurant um die Ecke – das Taras ein Universalschuppen mit Pizza, Indisch, Döner und was ich nicht noch alles. Aber es schmeckt ganz leidlich.

Satt, zufrieden und müde schlurfen wir in unsere Unterkunft. Morgen liegt wieder ein Fahrtag vor uns, wir werden aber belohnt mit einer – hoffentlich gut gelegenen und ausgestatteten – Hütte zwischen hier und Trondheim.

http://maps.google.com/?q=66.5155398,14.0936451