Unser Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Über Nacht sind alle Wolken verschwunden, es ist ein strahlender blauer Morgen. 

Eine Bewohnerin des Hofes erzählt uns ob des schönes Wetters, dass dies der erste schöne Tag seit Mai sei. Bisher nur grau und Regen. Wir hatten bisher nur zwei richtig schlechte Tage. Sieht aus, als hätten wir das gute Wetter mitgebracht.

Wir wollen noch einmal in Svolvaer frühstücken, leider macht das Café erst um 10 Uhr auf. Wir fahren weiter. Das Wetter ist unglaublich. Wir passieren einen Aussichtspunkt und können der Versuchung natürlich nicht wiederstehen. 

Wie im Bilderbuch. Für Menschen, die Aussicht mögen, am besten direkt von der Veranda aus, ist Norwegen definitiv eine Option. Jedes Haus, liegt es nur ein paar Meter höher als das des Nachbarn – und das ist hier eher die Regel denn die Ausnahme – hat eine atemberaubende Aussicht zu bieten. Natürlich nur bei schönem Wetter. 

Wir sind keine Minute zu früh am Aussichtspunkt. Kurz nach uns trifft eine Busladung Franzosen ein.

Und schon ist es vorbei mit der Romantik – immer diese Touristen. 

Wir fahren weiter, es ist nicht mehr lang bis zur Surfschule, wir kennen die Strecke, sind sie ja gestern schon einmal gefahren. Dort wollen sie gerade das Frühstücksbuffett abbauen, lassen es aber freundlicherweise noch für uns zwei stehen. Rüherei, Speck, Räucherfisch, Saft, Obst – es ist ein Traum – Gott sei Dank hatte das Café in Svolvaer noch zu. Gut gestärkt macht sich Jacob dann auf, die Wellen zu testen. Wellenreiten vor dieser Kulisse ist schon etwas Besonderes.

Ich lasse mich – was sonst – im Café nieder, schreibe am Blog, lese, sitze in der Sonne und werde später noch einen Spaziergang zum Strand und ein Stück weiter machen, dem wellenreitenden Sohn zuschauen und ein Stück einem Trail folgen. 

Breitengrad: 68° 15′ 54,6″ N – Längengrad: 13° 35′ 28,6″ O – Höhe: 1 m
http://maps.google.com/?q=68.26517,13.59128

Die Kulisse ist grandios. Auf meiner kleinen Wanderung habe ich einen atemberaubenden Ausblick. Der Himmel ist strahlend blau.

Mittlerweile ist Jacob mit den Wellen durch. 

Der bestellte Burger läßt relativ lange auf sich warten, aber nach dem Surfen sollte etwas gegessen werden, zumal wir noch gut eine Stunde zur Fähre zu fahren haben. Das letzte Stück gestaltet sich sehr gemächlich, da die Straßen hier am Ende der Welt offenbar für kleinere und weniger Fahrzeuge gemacht wurden – und nicht so ohne weiteres verbreitert werden können. Schon gar nicht innerhalb von Ortschaften. Single Track Roads. Es geht nur im Schritttempo vorwärts. Wir haben so noch Zeit, zu schauen.

So warm es in der Sonne ist, so kalt ist es in den Tunneln. Sie konservieren das Klima der letzten Wochen, wir sind froh, und doch wieder komplett angezogen zu haben.

Wir sind eine Stunde vor Abfahrt an der Fähre, es ist schon gut voll. Wir fahren vor zu den anderen Bikern. 

Ein Angestellter der Fährgesellschaft geht herum und verkauft Tickets, natürlich zahlen wir bargeldlos. Das ist in diesem Falle praktisch und geht schnell. 

Auf der Fähre finden wir unseren Platz, zwei Sessel. Ein kurzer Imbiss – ist leider nicht so gut. Ich freue mich schon wieder auf die Cafés auf dem Festland 😉

Dann heißt es Abschied nehmen von den Lofoten. Sie zeigen sich noch einmal in schönstem Licht. 

Und ja, ich werde sicher wiederkommen. 

Dieses Fleckchen Erde ist zauberhaft. 

Die Fahrt dauert knapp 4 Stunden. Früh schon kommt das Norwegische Festland in Sicht, die Berge dort tragen mehr Schnee als die auf den Lofoten. Da geht es morgen durch.

Nach Mitternacht laufen wir in Bodø ein. Es ist natürlich taghell. Beim Lösen der Verspannung im Laderaum kippt mir mein Bike um, die Kennzeichenleuchte muss dran glauben. Der erste kleine Schaden nach über 6.000 km. Verkraftbar. Und wieder was gelernt: einer löst, einer sichert.

Wir müssen noch ein paar Minuten fahren, dann finden wir unsere Unterkunft. Eine tolle Wohnung etwas außerhalb. 

Morgen geht es durch den Nationalpark Saltfjellet–Svartisen nach Mo i Rana. Dort bleiben wir zwei Nächte – Gletscher gucken.

Breitengrad: 67° 17′ 27,9″ N – Längengrad: 14° 26′ 54,5″ O

http://maps.google.com/?q=67.29108,14.44848